Warum uns das Rieplsche Gesetz nicht helfen wird

„Kein Medium wird durch ein anderes ersetzt.“ – So haben wir es alle gelernt, wenn wir uns mal mit Kommunikation und Medien beschäftigt haben. Diejenigen, die sich besonders gut erinnern, können noch irgendwas wie „Rieplsches Gesetz“ als Quelle anführen. Ich fürchte, dass sich deshalb z.B. viele Radio-, Fernseh- und Zeitungsmacher in trügerischer Sicherheit wiegen: „Mein Medium wird schon überleben.“ Das stimmt so wahrscheinlich nicht. Welche Auswirkungen die digitale Disruption auf klassische Medien haben wird, lässt sich heute allenfalls erahnen. Schließlich gibt es so was wie Onlinejournalismus erst seit etwa 25 Jahren. Und es gibt immer noch Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen. Das wird auch so bleiben, hört man (gerne mit Verweis auf den alten Herrn Riepl) bis heute von Kollegen – je nach Medium mal lauter, mal leiser. In der Wikipedia wird das Rieplsche Gesetz so zusammengefasst: ...

September 14, 2014 · 5 min · Titus Gast

Warum es Audios im Web so schwer haben – ein Erklärungsversuch

Ich bin es ein bisschen leid. Aber mir blutet als langjähriger Radiomacher halt auch das Herz, deswegen muss ich auch mal wieder was zum Thema „Audio im Web“ schreiben. Warum verdammtnochmal wollen alle Bilder und Videos, warum werden Texte gelesen, aber keine Audios gehört? Nach der Lektüre eines guten Artikels des kundigen Kollegen Krüger (ja, ich alliteriere halt schon gerne) und einiger Diskussion auf Twitter komme ich zu dem Schluss: Es hat etwas mit Architektur und Design zu tun. ...

August 26, 2014 · 4 min · Titus Gast

Warum ein „Recht auf Vergessen“ im Netz eine bescheuerte Idee ist

So. Jetzt haben wir also ein „Recht auf Vergessen“. So ist es seit gestern überall zu lesen. Der EuGH hat geurteilt: Google muss Suchtreffer löschen, wenn sie das Persönlichkeitsrecht einer Person verletzen. Ich finde: Das Urteil wirft ein paar unangenehme Fragen auf – und könnte noch unangenehmere Folgen haben. ...

May 14, 2014 · 4 min · Titus Gast
Zeitungen saugen in der Bahnhofsunterführung von Perugia Wasser auf dem Boden auf, daneben ein Warnschild

Meine Mitbringsel vom #ijf14 – oder: “Papierjournalismus” ist ein wunderbares Wort

„Printjournalismus“ heißt in Italien „Papierjournalismus“ (giornalismo di carta). Das habe ich in den letzten Tagen gelernt. Und ebenso habe ich gelernt: Dieser kleine, aber feine Bedeutungsunterschied eröffnet eine völlig neue Perspektive auf unseren Beruf. Eine, die einen wirklich weiterbringt. Wo ich das gelernt habe? In Perugia. Nicht gerade einer der Metropolen Europas, auch nicht des Journalismus, möglicherweise aber durchaus der Innovation in selbigem. Eigentlich unglaublich: Man kann jahrelang Journalismus betreiben und dabei nichts von diesem wunderbaren Festival Internazionale del Giornalismo / International Journalism Festival in Perugia (Italien) mitbekommen. Ich hatte das Glück, reichlich spät durch einen Tipp meines früheren und nach wie vor sehr geschätzten Kollegen Wolfgang Blau darauf aufmerksam zu werden. Dieses Jahr konnte ich diese Reise endlich verwirklichen. Das hat sich gleich in mehrfacher Hinsicht gelohnt. Denn anders als andere Medientagungen, die ich erlebt habe, ist hier nicht alles rückwärtsgewandt und in der Bewahrung des Vergangenen verhaftet. Nein, hier schauen Journalisten nach vorne. Optimistisch. Pragmatisch. Wow. ...

May 3, 2014 · 3 min · Titus Gast

Marken, Journalisten, Sponsoring und eine ganz unselige Diskussion

Oh. Wow. Da hat Martin Giesler ja mächtig was losgetreten. Da guckt man mal zwei Tage nicht in seine Twitter-Timeline (ja, das mag sträflich sein, aber ich stehe dazu) und erfährt dann über den halbwegs altmodischen Weg Newsletter – in diesem Falle von Spotify Storify – von einer echten Popcorn-Diskussion. Was ist passiert? ...

August 22, 2013 · 4 min · Titus Gast