
Krisenbilder: Eine kleine Geschichte
Wenn mich jemand fragen würde, was das für ein Bild da oben im Header zu diesem Blog ist, ich würde antworten: Das ist das Bild zur Krise. Zur Zeitungs- und Medienkrise. Und deshalb möchte ich doch die ganze Geschichte dieses Bildes erzählen. Wir befinden uns irgendwo an der italienischen Adriaküste, irgendwann in einem Sommer, irgendwann weit nach dem Jahr 2009. Das war das Jahr, in dem alles begann. Die Medienkrise, die in den USA schon die ersten Zeitungen dahingerafft hatte, kam nach Europa. Wie schon zuvor in den USA, gab es nun auch hier immer mehr Blätter, die seit Monaten keine Gewinne mehr machten, weil immer mehr Abonnenten das Blatt abbestellten. Viele Lokalzeitungen erschienen nur noch ein- bis zweimal pro Woche, andere machten ihre Lokalredaktionen dicht, wieder andere fusionierten mit größeren Konkurrenten. In Deutschland wurden die Rundfunkgebühren drastisch erhöht, wobei ARD und ZDF nur noch zwei Drittel ihrer früheren Gebühreneinnahmen zur Verfügung standen, der Rest floss als „Programmförderung“ an private Medienunternehmen. Seitdem hat zwar eine beispiellose Fusionswelle öffentlich-rechtliche und private Medienhäuser erfasst, aber es gibt immerhin noch in jeder Großstadt mindestens eine Zeitung, die oft sogar noch von einigen Hundert Menschen gelesen wird. Restauflagen werden sonntags in der Kirche verteilt. ...